© strapp 2010
Diario de un motociclista/5 (Fortsetzung) Santa Cruz de la Sierra, 15. Mai 2006, Tag 17, km 1926 Der Bericht brach ab in "Los Fierros" am Tag 11 Zum Frühstück hatte es in "Florida", da die Comunidad kein Brot bäckt, geröstete Bananen gegeben, die auch lange vorhielten. In "Los Fierros" hielten wir uns nicht lange auf und fuhren 27 km weiter Richtung "Cataratas", den Wasserfällen. Das heißt, es sollten 27 Fahrkilometer  werden, aber zwei sehr große über den Weg gefallene Bäume vereitelten dies. Hier würde selbst die Motorsäge einen Tag brauchen. Also etwa 18 km zu Fuß durch den Wald. In meinen Straßenschuhen. Zurück im Camp, das in diesem Jahr noch nicht betrieben worden war: Es wurde nach einigen Diskussionen für uns geöffnet. Etwas verstaubt und am nächsten Tag ohne Wasser, aber wesentlich besser als die Aussicht, im Behelfszelt ohne Schlafsack zu übernachten. Kälte beherrschte nämlich die Nächte seit Trinidad, ein ungewöhnlich langer „Surazo“, ein Kälteeinstrom von der Antarktis für die subtropische Gegend. Dafür waren die Temperaturen tagsüber sehr angenehm. Auch die Welt der Insekten hielt sich nicht ganz, aber weitgehend zurück. Am nächsten Tag brachen wir Richtung "Meseta" auf, der Hochebene, die einen Teil des Parks einnimmt. Die Parkwächter fuhren uns voraus, da eine Behelfsbrücke über einem Bach eingefallen war. In etwa einer Stunde hatten sie die Pionierarbeit des Brückenbaus erledigt, da die Touris zuguckten, mit starkem Eifer ("me gusta trabajar", sagte der Obergorilla, extra für uns gut hörbar, zu seinen Kollegen). Dann fuhren sie wieder weiter voraus, wobei sie immer wieder absprangen und ihre Motorsäge sehr gute Dienste leistete. Die Wege waren vor Jahren von einer Holzkompanie angelegt worden, erfahren aber sehr wenig Pflege, und der Wald hat sich schon viele Kilometer zurück geholt; teilweise wachsen schon schenkeldicke Stämme mitten auf der Straße. Seinen Namen hat der Park übrigens von einem Biologen, der vor etwa 30 Jahren dort zu Studienzwecken mit seinem Buschflieger eingeflogen war. Bei der Arbeit trug er Armeekleidung und wurde deshalb von den Betreibern eines in der Nähe gelegenen Kokaincamps für einen Militärspitzel gehalten und samt seinem Begleiter neben seiner Avioneta, seinem Buschflugzeug, erschossen.  Im Jahr 2005 hatte "Los Fierros" etwa 350 Besucher, die allermeisten mit dem Buschflieger von Santa Cruz eingeflogen. Der Blick von der Meseta über einen weiten Teil des Parks ist lohnenswert. Tiere allerdings waren, nach Aussage des Parkguides, einem Einheimischen aus "Florida", wegen Mangel an Früchten in dieser Jahreszeit, ebenfalls Mangelware. Einmal Schwarzaffen in der Dämmerung beim Rückweg von der Meseta, zwei Truthähne, zwei Füchse in der Nacht auf dem Weg, blind durch das Scheinwerferlicht des Fahrzeugs. Zwei große gelbblaue Aras im Präparkbereich, in dem noch Holz geschlagen werden darf. Apropos Holz: Zwischen Trinidad und San Ignacio hatte ich  Dutzende von großen Lastwagen mit Mahagoniholz gesehen. Die Parkwächter teilten uns mit, dass sich eine Jaguarmutter, hier „tigra“ genannt, mit einem Jungtier in der Nähe des Camps herumtreiben würde. Wir bekamen sie jedoch nicht zu Gesicht. Am nächsten Tag zurück nach San Ignacio de Velasco, in 12 Stunden, ohne Essen. Am Abend war es dort an der Plaza so kalt, dass das Bier nicht runtergehen wollte. Apropos Bier: Der Bericht wird später fortgesetzt. Ich suche jetzt den "Reineke Fuchs" in Santa Cruz auf. Ein Erdinger Kristallweizen wäre nämlich jetzt nicht schlecht.
Die Motor- radreise 2006 Landebahn des Buschfliegers Auf der Meseta Nächtliche Begegnung Selber: die eigene Schulter fotografiert Morpho spec.
Siegfried Trapp
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Diario de un motociclista/5 (Fortsetzung) Santa Cruz de la Sierra, 15. Mai 2006, Tag 17, km 1926 Der Bericht brach ab in "Los Fierros" am Tag 11 Zum Frühstück hatte es in "Florida", da die Comunidad kein Brot bäckt, geröstete Bananen gegeben, die auch lange vorhielten. In "Los Fierros" hielten wir uns nicht lange auf und fuhren 27 km weiter Richtung "Cataratas", den Wasserfällen. Das heißt, es sollten 27 Fahrkilometer  werden, aber zwei sehr große über den Weg gefallene Bäume vereitelten dies. Hier würde selbst die Motorsäge einen Tag brauchen. Also etwa 18 km zu Fuß durch den Wald. In meinen Straßenschuhen. Zurück im Camp, das in diesem Jahr noch nicht betrieben worden war: Es wurde nach einigen Diskussionen für uns geöffnet. Etwas verstaubt und am nächsten Tag ohne Wasser, aber wesentlich besser als die Aussicht, im Behelfszelt ohne Schlafsack zu übernachten. Kälte beherrschte nämlich die Nächte seit Trinidad, ein ungewöhnlich langer „Surazo“, ein Kälteeinstrom von der Antarktis für die subtropische Gegend. Dafür waren die Temperaturen tagsüber sehr angenehm. Auch die Welt der Insekten hielt sich nicht ganz, aber weitgehend zurück. Am nächsten Tag brachen wir Richtung "Meseta" auf, der Hochebene, die einen Teil des Parks einnimmt. Die Parkwächter fuhren uns voraus, da eine Behelfsbrücke über einem Bach eingefallen war. In etwa einer Stunde hatten sie die Pionierarbeit des Brückenbaus erledigt, da die Touris zuguckten, mit starkem Eifer ("me gusta trabajar", sagte der Obergorilla, extra für uns gut hörbar, zu seinen Kollegen). Dann fuhren sie wieder weiter voraus, wobei sie immer wieder absprangen und ihre Motorsäge sehr gute Dienste leistete. Die Wege waren vor Jahren von einer Holzkompanie angelegt worden, erfahren aber sehr wenig Pflege, und der Wald hat sich schon viele Kilometer zurück geholt; teilweise wachsen schon schenkeldicke Stämme mitten auf der Straße. Seinen Namen hat der Park übrigens von einem Biologen, der vor etwa 30 Jahren dort zu Studienzwecken mit seinem Buschflieger eingeflogen war. Bei der Arbeit trug er Armeekleidung und wurde deshalb von den Betreibern eines in der Nähe gelegenen Kokaincamps für einen Militärspitzel gehalten und samt seinem Begleiter neben seiner Avioneta, seinem Buschflugzeug, erschossen.  Im Jahr 2005 hatte "Los Fierros" etwa 350 Besucher, die allermeisten mit dem Buschflieger von Santa Cruz eingeflogen. Der Blick von der Meseta über einen weiten Teil des Parks ist lohnenswert. Tiere allerdings waren, nach Aussage des Parkguides, einem Einheimischen aus "Florida", wegen Mangel an Früchten in dieser Jahreszeit, ebenfalls Mangelware. Einmal Schwarzaffen in der Dämmerung beim Rückweg von der Meseta, zwei Truthähne, zwei Füchse in der Nacht auf dem Weg, blind durch das Scheinwerferlicht des Fahrzeugs. Zwei große gelbblaue Aras im Präparkbereich, in dem noch Holz geschlagen werden darf. Apropos Holz: Zwischen Trinidad und San Ignacio hatte ich  Dutzende von großen Lastwagen mit Mahagoniholz gesehen. Die Parkwächter teilten uns mit, dass sich eine Jaguarmutter, hier „tigra“ genannt, mit einem Jungtier in der Nähe des Camps herumtreiben würde. Wir bekamen sie jedoch nicht zu Gesicht. Am nächsten Tag zurück nach San Ignacio de Velasco, in 12 Stunden, ohne Essen. Am Abend war es dort an der Plaza so kalt, dass das Bier nicht runtergehen wollte. Apropos Bier: Der Bericht wird später fortgesetzt. Ich suche jetzt den "Reineke Fuchs" in Santa Cruz  auf. Ein Erdinger Kristallweizen wäre nämlich jetzt nicht schlecht.
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