Siegfried Trapp
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Zerstückelte Welt
Für die Pflanzen- und Tierwelt, aber auch die Stoffkreisläufe der Erde, sind funktionsfähige Ökosysteme essenziell. Doch häufig werden Lebensräume und Naturregionen durch Straßen geteilt und damit voneinander isoliert. So unterbrechen Straßen zum Beispiel den Genfluss in Tierpopulationen, sie erleichtern die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten und erhöhen die Bodenerosion. Lärm, Abgase und andere Einflüsse des Verkehrs ziehen zudem die Natur in der unmittelbaren Umgebung der Straße deutlich in Mitleidenschaft. Gleichzeitig führt der Straßenbau dazu, dass auch zuvor unberührte Gegenden nun besser erreichbar werden. Die Erschließung neuer Gebiete setzt oft eine Kettenreaktion in Gang, in deren Folge es zum Neubau von weiteren Straßen kommt. Opfer dieser Entwicklung ist die Artenvielfalt vieler betroffener Gebiete, aber auch die Funktionsfähigkeit vieler Ökosysteme. Die Erdoberfläche ist in mehr als 600.000 Fragmente zerstückelt. Die meisten dieser von Straßen eingerahmten Parzellen sind zudem ziemlich klein: 80 Prozent dieser Flächen sind weniger als fünf Quadratkilometer groß, mehr als die Hälfte umfasst sogar weniger als einen Quadratkilometer. Die Folge: Aufgrund dieser Zerstückelung hat ein Drittel der straßenfreien Areale nur noch eine geringe biologische Vielfalt und übt nur noch wenige ökologische Funktionen aus, wie der Bewertungsindex ergab. Nur in sieben Prozent der irdischen Landfläche finden sich noch ausgedehnte, unzerteilte Gebiete, die größer sind als 100 Quadratkilometer. Die größten solcher Gebiete liegen in der Tundra und den borealen Wäldern Nordamerikas und Eurasiens sowie in einigen tropischen Gebieten Afrikas, Südamerikas und Südostasiens. Die meisten von ihnen stehen nicht unter Schutz. Quelle: Pierre Ibisch (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde) et al., Science, doi: 10.1126/science.aaf7166 wissenschaft.de - Nadja Podbregar 19.12.2016
Die globale Karte der straßenfreien Gebiete (Grafik: Science/P. Ibisch)
© strapp 2016
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Zerstückelte Welt
Für die Pflanzen- und Tierwelt, aber auch die Stoffkreisläufe der Erde, sind funktionsfähige Ökosysteme essenziell. Doch häufig werden Lebensräume und Naturregionen durch Straßen geteilt und damit voneinander isoliert. So unterbrechen Straßen zum Beispiel den Genfluss in Tierpopulationen, sie erleichtern die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten und erhöhen die Bodenerosion. Lärm, Abgase und andere Einflüsse des Verkehrs ziehen zudem die Natur in der unmittelbaren Umgebung der Straße deutlich in Mitleidenschaft. Gleichzeitig führt der Straßenbau dazu, dass auch zuvor unberührte Gegenden nun besser erreichbar werden. Die Erschließung neuer Gebiete setzt oft eine Kettenreaktion in Gang, in deren Folge es zum Neubau von weiteren Straßen kommt. Opfer dieser Entwicklung ist die Artenvielfalt vieler betroffener Gebiete, aber auch die Funktionsfähigkeit vieler Ökosysteme. Die Erdoberfläche ist in mehr als 600.000 Fragmente zerstückelt. Die meisten dieser von Straßen eingerahmten Parzellen sind zudem ziemlich klein: 80 Prozent dieser Flächen sind weniger als fünf Quadratkilometer groß, mehr als die Hälfte umfasst sogar weniger als einen Quadratkilometer. Die Folge: Aufgrund dieser Zerstückelung hat ein Drittel der straßenfreien Areale nur noch eine geringe biologische Vielfalt und übt nur noch wenige ökologische Funktionen aus, wie der Bewertungsindex ergab. Nur in sieben Prozent der irdischen Landfläche finden sich noch ausgedehnte, unzerteilte Gebiete, die größer sind als 100 Quadratkilometer. Die größten solcher Gebiete liegen in der Tundra und den borealen Wäldern Nordamerikas und Eurasiens sowie in einigen tropischen Gebieten Afrikas, Südamerikas und Südostasiens. Die meisten von ihnen stehen nicht unter Schutz. Quelle: Pierre Ibisch (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde) et al., Science, doi: 10.1126/science.aaf7166 wissenschaft.de - Nadja Podbregar 19.12.2016
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