"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne."     * Zum Glück habe ich Euch beide in der Vorbereitung der heutigen Hochzeit gut genug kennen gelernt, um mir sicher zu sein, dass Ihr tatsächlich heiraten wollt. Das Eheversprechen, das Ihr heute vor Gott und uns, als der gegenwärtigen Kirche, ablegen wollt, da bin ich mir sicher, ist ernst gemeint. Allerdings habt Ihr den Zweifel an der Ernsthaftigkeit selbst gesät. Denn das Motto der Feier, das Ihr vorne auf das Liedheft geschrieben habt, ließe das Gegenteil erwarten: "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne."     * Die Zeile stammt aus einem Gedicht von Hermann Hesse (wie ich erst vorgestern festgestellt habe). In diesem Gedicht verherrlicht Hesse das Gegenprogramm zur Ehe. Selbst war er ja auch gleich drei Mal verheiratet. Da hat das gut in das Gedicht gepasst: "Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, / An keinem wie an einer Heimat hängen, / Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, / Er will uns Stuf um Stufe heben, weiten." So weit Hesse. Ich aber meine: Traut nicht dem Weltgeist. Traut Euch, traut Eurer Liebe, die gegründet sein darf in der Treue der Liebe Gottes.     * In der Tat, wenn Ihr heute heiratet, dann ist das Euer ganz eigener Protest gegen den Weltgeist. Dieser suggeriert uns, wir würden nur dann glücklich, wenn wir alles ausprobiert haben, alle Optionen offen lassen, uns immer neu selbst verwirklichen. Die Opfer dieses Weltgeistes sind ungezählt, mag er mit seinen Zaubern auch noch so verführen. Ihr könnt Euch wappnen vor der irrigen Versuchung, immer wieder vor sich selbst davon zu laufen, statt mit einander das Wagnis einzugehen, das eine Leben für unendlich wertvoll zu erachten und in Treue mit einander an den Herausforderungen zu wachsen, die diese Treue bedeutet. Text-Quelle: www.martin-loewenstein.de/predigte
Siegfried Trapp
Willkommen Bienvenido Welcome  
© strapp 2011
strapp.de durchsuchen:
"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne."     * Zum Glück habe ich Euch beide in der Vorbereitung der heutigen Hochzeit gut genug kennen gelernt, um mir sicher zu sein, dass Ihr tatsächlich heiraten wollt. Das Eheversprechen, das Ihr heute vor Gott und uns, als der gegenwärtigen Kirche, ablegen wollt, da bin ich mir sicher, ist ernst gemeint. Allerdings habt Ihr den Zweifel an der Ernsthaftigkeit selbst gesät. Denn das Motto der Feier, das Ihr vorne auf das Liedheft geschrieben habt, ließe das Gegenteil erwarten: "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne."     * Die Zeile stammt aus einem Gedicht von Hermann Hesse (wie ich erst vorgestern festgestellt habe). In diesem Gedicht verherrlicht Hesse das Gegenprogramm zur Ehe. Selbst war er ja auch gleich drei Mal verheiratet. Da hat das gut in das Gedicht gepasst: "Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, / An keinem wie an einer Heimat hängen, / Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, / Er will uns Stuf um Stufe heben, weiten." So weit Hesse. Ich aber meine: Traut nicht dem Weltgeist. Traut Euch, traut Eurer Liebe, die gegründet sein darf in der Treue der Liebe Gottes.     * In der Tat, wenn Ihr heute heiratet, dann ist das Euer ganz eigener Protest gegen den Weltgeist. Dieser suggeriert uns, wir würden nur dann glücklich, wenn wir alles ausprobiert haben, alle Optionen offen lassen, uns immer neu selbst verwirklichen. Die Opfer dieses Weltgeistes sind ungezählt, mag er mit seinen Zaubern auch noch so verführen. Ihr könnt Euch wappnen vor der irrigen Versuchung, immer wieder vor sich selbst davon zu laufen, statt mit einander das Wagnis einzugehen, das eine Leben für unendlich wertvoll zu erachten und in Treue mit einander an den Herausforderungen zu wachsen, die diese Treue bedeutet. Text-Quelle: www.martin- loewenstein.de/predigte
 
© strapp 2011
strapp.de durchsuchen: