Wieder ein Hotel „Jatata“, diesmal in San Borja. Ein Zimmer mit Fenster zu einem kleinen Innenhof. Und dort läuft den ganzen Abend der Fernseher der Familie. Und zwar sehr laut. Dann auf ein Bierchen in einer Eckkneipe an der Plaza. Dort passieren innert (Remineszenz an die Schwyzer Freunde) fünf Minuten nur 1 Auto, aber gezählte 105 Motorräder/ Mopeds/Mofas meinen Tisch. Von 36 Motorrädern funktionierte bei 34 das Vorderlicht, bei zweien auch das Rücklicht. So weit zum Verkehrsbericht von San Borja. Was für ein unglaubliches Glück im Unglück hatte bei diesem Sturz. Immer wieder durchlebe ich die 2 Sekunden vor und die eine nach dem Sturz, dann fehlen mir ein paar Sekunden. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich nicht weiter als das Motorrad, sondern das Motorrad etwa 7m weiter geschlittert war als ich. Schmerzen und Blaugelbfärbung in Ellbogen- und Hüftgelenk bleiben noch, und verblassen doch allmählich. Muskelkater in Armen und Fingern sowie im Hinterteil, vom Fahren, bleiben.   Tag 5: San Borja – San Ignacio de Moxos Sandbunker, 5 – 30 cm tief, wie gehabt.  San Ignacio de Moxos  ist ein doch recht elendes Nest, zumindest aus der Warte betrachtet, dass man zum Mittagessen nirgendwo ein Bier bekommt. Die Jesuitenkirche, in der es vor Jahren schwere Regenschäden gab, ist restauriert, eine Messe wurde am Abend feierlich zelebriert. Einige Cuadras weiter, in der Escuela de Musica, war dann das erste Barockkonzert der Chiquitania: Eine chilenische Gruppe; zwei Barocksaiteninstrumente, Violine, Flöte und eine Sängerin hatten sich in der Provinz eingefunden, um die überwiegend jugendlichen (und ganz offensichtlich zwangsverpflichteten) Zuhörer zu laben. Die Jugend glaubte aber etwa nach der Hälfte des Konzerts ihrer Pflicht Genüge getan zu haben und suchte nicht ganz geräuschlos das Weite. Im Ort hatte auf meine Nachfrage niemand von dem Konzert gewusst (das im Übrigen sehr gut war), auch hing nirgendwo ein diesbezügliches Plakat. Ich hatte den Hinweis darauf aus dem Konzertprogramm der bolivianischen Tageszeitung „La Razon“, das mir der Georg Walter liebenswerterweise kopiert hatte. Tag 6:  San Ignacio de Moxos – Ascención de Guarayos Zwischen San Ignacio de Moxos und Trinidad ist dreimal ein Fluss zu überqueren; das bedeutet die steile Böschung hinab auf eine hölzerne Fähre zu fahren, die dann von einem seitlich vertäuten Kanu mit Außenborder über den Fluss gezogen wird. Die von uns vor Jahren erlebte Tierwelt dort, mit Kaimanen und farbenfrohen Vögeln direkt neben der Strasse war allerdings nicht mehr. Möglicherweise knattern dort inzwischen zu viele Motorradfahrer vorbei. Trinidad bleibt uninteressant, deshalb weiter – endlich Asphalt! Nach fast 600 km Schotter, Sand, Staub und Erde: Die Hassliebe zu den Erdpisten bleibt mir unverändert. Nach weiteren 250 km brach die Nacht herein: Halt an einer Tankstelle mit Motel in Ascencion de Guarayos; dort entschloss ich mich zu bleiben. Nachtleben an der Tankstelle. Ungewöhnlich kalt war es schon in den Abendstunden auf dem Motorrad geworden. Leider ist das Problem mit dem Ölverlust immanent; inzwischen verliert das Moto pro 100 km mindestens die Hälfte des Motoröls. An den Gasolineras also jeweils Tanken und Öl auffüllen.
Die Motor- radreise 2006 © strapp 2011 Tropical Extra Hecht im Karpfenteich Sandbunker San Borja – San Ignacio de Moxos San Ignacio de Moxos  San Ignacio de Moxos San Ignacio de Moxos San Ignacio de Moxos San Ignacio de Moxos Ignacio de Moxos Plaza Hotel, San Ignacio de Moxos Zwischen San Ignacio de Moxos und Trinidad Zwischen San Ignacio de Moxos und Trinidad
Siegfried Trapp
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Wieder ein Hotel „Jatata“, diesmal in San Borja. Ein Zimmer mit Fenster zu einem kleinen Innenhof. Und dort läuft den ganzen Abend der Fernseher der Familie. Und zwar sehr laut. Dann auf ein Bierchen in einer Eckkneipe an der Plaza. Dort passieren innert (Remineszenz an die Schwyzer Freunde) fünf Minuten nur 1 Auto, aber gezählte 105 Motorräder/ Mopeds/Mofas meinen Tisch. Von 36 Motorrädern funktionierte bei 34 das Vorderlicht, bei zweien auch das Rücklicht. So weit zum Verkehrsbericht von San Borja. Was für ein unglaubliches Glück im Unglück hatte bei diesem Sturz. Immer wieder durchlebe ich die 2 Sekunden vor und die eine nach dem Sturz, dann fehlen mir ein paar Sekunden. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich nicht weiter als das Motorrad, sondern das Motorrad etwa 7 m weiter geschlittert war als ich. Schmerzen und Blaugelbfärbung in Ellbogen- und Hüftgelenk bleiben noch, und verblassen doch allmählich. Muskelkater in Armen und Fingern sowie im Hinterteil, vom Fahren, bleiben.   Tag 5: San Borja – San Ignacio de Moxos Sandbunker, 5 – 30 cm tief, wie gehabt.  San Ignacio de Moxos  ist ein doch recht elendes Nest, zumindest aus der Warte betrachtet, dass man zum Mittagessen nirgendwo ein Bier bekommt. Die Jesuitenkirche, in der es vor Jahren schwere Regenschäden gab, ist restauriert, eine Messe wurde am Abend feierlich zelebriert. Einige Cuadras weiter, in der Escuela de Musica, war dann das erste Barockkonzert der Chiquitania: Eine chilenische Gruppe; zwei Barocksaiteninstrumente, Violine, Flöte und eine Sängerin hatten sich in der Provinz eingefunden, um die überwiegend jugendlichen (und ganz offensichtlich zwangsverpflichteten) Zuhörer zu laben. Die Jugend glaubte aber etwa nach der Hälfte des Konzerts ihrer Pflicht Genüge getan zu haben und suchte nicht ganz geräuschlos das Weite. Im Ort hatte auf meine Nachfrage niemand von dem Konzert gewusst (das im Übrigen sehr gut war), auch hing nirgendwo ein diesbezügliches Plakat. Ich hatte den Hinweis darauf aus dem Konzertprogramm der bolivianischen Tageszeitung „La Razon“, das mir Georg Walter liebenswerterweise kopiert hatte. Tag 6:  San Ignacio de Moxos – Ascención de Guarayos Zwischen San Ignacio de Moxos  und Trinidad ist dreimal ein Fluss zu überqueren; das bedeutet die steile Böschung hinab auf eine hölzerne Fähre zu fahren, die dann von einem seitlich vertäuten Kanu mit Außenborder über den Fluss gezogen wird. Die von uns vor Jahren erlebte Tierwelt dort, mit Kaimanen und farbenfrohen Vögeln direkt neben der Strasse war allerdings nicht mehr. Möglicherweise knattern dort inzwischen zu viele Motorradfahrer vorbei. Trinidad bleibt uninteressant, deshalb weiter – endlich Asphalt! Nach fast 600 km Schotter, Sand, Staub und Erde: Die Hassliebe zu den Erdpisten bleibt mir unverändert. Nach weiteren 250 km brach die Nacht herein: Halt an einer Tankstelle mit Motel in Ascencion de Guarayos; dort entschloss ich mich zu bleiben. Nachtleben an der Tankstelle. Ungewöhnlich kalt war es schon in den Abendstunden auf dem Motorrad geworden. Leider ist das Problem mit dem Ölverlust immanent; inzwischen verliert das Moto pro 100 km mindestens die Hälfte des Motoröls. An den Gasolineras also jeweils Tanken und Öl auffüllen.
Die Motor- radreise 2006 Tropical Extra Hecht im Karpfenteich Sandbunker San Borja – San Ignacio de Moxos San Ignacio de Moxos  San Ignacio de Moxos San Ignacio de Moxos San Ignacio de Moxos San Ignacio de Moxos Ignacio de Moxos Plaza Hotel, San Ignacio de Moxos Zwischen San Ignacio de Moxos und Trinidad Zwischen San Ignacio de Moxos und Trinidad Reise durch Innerbolivien Reise durch Innerbolivien
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