Jugend ohne Buch
Die Deutschen lesen immer weniger - und es
zeichnet sich ein neuer Trend ab: Lese-
Zapping, das Überfliegen von Texten.
Jeder vierte Bundesbürger nimmt nie ein
Buch zur Hand. Zu diesem Ergebnis kommt
die Studie „Lesen in Deutschland 2008“, die
am Donnerstag veröffentlicht wurde. Es ist
die umfangreichste Untersuchung des
Leseverhaltens hierzulande seit acht Jahren.
Dafür befragte die Stiftung Lesen, gefördert
vom Bundesbildungsministerium (BMBF),
mehr als 2500 Jugendliche und Erwachsene.
Spätestens seit der Pisa-Studie im Jahr 2000
steht die „Lesekultur“ im Fokus des
öffentlichen Interesses – häufig auch im
Zusammenhang mit der Migrationsdebatte.
Die Stiftung Lesen verkündet nun ein
überraschendes Ergebnis: Mit rund 36 Prozent
greifen die Bürger mit Migrationshintergrund
ebenso häufig zu Büchern wie der
Bevölkerungsdurchschnitt.
„Deutsch sprechende Migranten bilden eine
neue Lese-Mittelschicht – mit großem
bildungspolitischen Potenzial“, sagt Andreas
Storm, Staatssekretär im BMBF. Das zeige,
dass die Vermittlung von Sprachkompetenz
der Schlüssel für erfolgreiche Leseförderung
sei. Erwartungsgemäß gilt: Je höher der
Bildungsgrad, desto höher die Lesehäufigkeit.
Text-Quelle: www.tagesspiegel.de/wissen
Siegfried
Trapp
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