Eine abenteuerliche Fahrt begann. Es war 21 Uhr, wir waren auf der Passhöhe, und ich schaltete den Motor aus, um das Fahrzeug im Leerlauf herabrollen zu lassen. Etwa 30 km Weg lagen vor uns, die Passhöhe herab bis ins Tal von Tumbaco. Über Stock und Stein ging es hinunter, ohne Motor, meist ohne Licht, um die Batterie zu schonen. Zum Glück war die Nacht sternenklar. Um nicht an Geschwindigkeit zu verlieren, überholten wir motorlos, aber mit Licht vereinzelt vor uns auftauchende Lastwagen, die schwer mit landwirtschaftlichen Produkten oder mit Benzin aus der Raffinerie in Lago Agrio beladen langsam das Gebirge herabkrochen. Es war eine beklemmende, aber doch berauschende Fahrt. Dann blinkte das Lichtpunktemuster von Tumbaco unter uns, etwas höher darüber das breite Lichtband von Quito. Das Zuhause war in Sichtweite. Auf der ganzen Strecke über nach unten war glücklicherweise nur ein kleines Teilstück von etwa 50m Höhe zu überwinden, wo ich nochmals kurz den Motor startete. Als der Renegade langsam ausrollte, kam die erste Tankstelle von Tumbaco in Sicht. Wir rollten ein, füllten Öl nach und umwickelten nochmals den Ölfilter mit Klebefolie. Gegen Mitternacht waren wir zuhause. Es gäbe noch manches zu erzählen, und manchem Geschehnis müsste ein breiterer Raum eingerichtet werden. Der Kühler fiel noch zweimal in den Ventilator, allerdings ohne solche gravierenden Folgen, der Ölfilterriss wiederholte sich zwischen Weihnachten und Neujahr des vergangenen Jahres, auf der Urwaldpiste zwischen Macas und Cuenca.
Der Kühler fehlt!
Hier ist er.
El Eno zwischen Lago Agrio und Coca, Dezember 1991
Siegfried Trapp
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© strapp 2019
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Eine abenteuerliche Fahrt begann. Es war 21 Uhr, wir waren auf der Passhöhe, und ich schaltete den Motor aus, um das Fahrzeug im Leerlauf herabrollen zu lassen. Etwa 30 km Weg lagen vor uns, die Passhöhe herab bis ins Tal von Tumbaco. Über Stock und Stein ging es hinunter, ohne Motor, meist ohne Licht, um die Batterie zu schonen. Zum Glück war die Nacht sternenklar. Um nicht an Geschwindigkeit zu verlieren, überholten wir motorlos, aber mit Licht vereinzelt vor uns auftauchende Lastwagen, die schwer mit landwirtschaftlichen Produkten oder mit Benzin aus der Raffinerie in Lago Agrio beladen langsam das Gebirge herabkrochen. Es war eine beklemmende, aber doch berauschende Fahrt. Dann blinkte das Lichtpunktemuster von Tumbaco unter uns, etwas höher darüber das breite Lichtband von Quito. Das Zuhause war in Sichtweite. Auf der ganzen Strecke über nach unten war glücklicherweise nur ein kleines Teilstück von etwa 50m Höhe zu überwinden, wo ich nochmals kurz den Motor startete. Als der Renegade langsam ausrollte, kam die erste Tankstelle von Tumbaco in Sicht. Wir rollten ein, füllten Öl nach und umwickelten nochmals den Ölfilter mit Klebefolie. Gegen Mitternacht waren wir zuhause. Es gäbe noch manches zu erzählen, und manchem Geschehnis müsste ein breiterer Raum eingerichtet werden. Der Kühler fiel noch zweimal in den Ventilator, allerdings ohne solche gravierenden Folgen, der Ölfilterriss wiederholte sich zwischen Weihnachten und Neujahr des vergangenen Jahres, auf der Urwaldpiste zwischen Macas und Cuenca.
Der Kühler fehlt!
Hier ist er.
El Eno zwischen Lago Agrio und Coca, Dezember 1991
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