Eine abenteuerliche Fahrt begann. Es war 21 Uhr, wir waren auf der Passhöhe, und ich
schaltete den Motor aus, um das Fahrzeug im Leerlauf herabrollen zu lassen. Etwa 30
km Weg lagen vor uns, die Passhöhe herab bis ins Tal von Tumbaco. Über Stock und
Stein ging es hinunter, ohne Motor, meist ohne Licht, um die Batterie zu schonen. Zum
Glück war die Nacht sternenklar. Um nicht an Geschwindigkeit zu verlieren, überholten
wir motorlos, aber mit Licht vereinzelt vor uns
auftauchende Lastwagen, die schwer mit
landwirtschaftlichen Produkten oder mit Benzin aus der
Raffinerie in Lago Agrio beladen langsam das Gebirge
herabkrochen. Es war eine beklemmende, aber doch
berauschende Fahrt. Dann blinkte das Lichtpunktemuster
von Tumbaco unter uns, etwas höher darüber das breite
Lichtband von Quito. Das Zuhause war in Sichtweite. Auf
der ganzen Strecke über nach unten war glücklicherweise
nur ein kleines Teilstück von etwa 50m Höhe zu überwinden, wo ich nochmals kurz den
Motor startete. Als der Renegade langsam ausrollte, kam die erste Tankstelle von
Tumbaco in Sicht. Wir rollten ein, füllten Öl nach und umwickelten nochmals den Ölfilter
mit Klebefolie. Gegen Mitternacht waren wir zuhause.
Es gäbe noch manches zu erzählen, und manchem
Geschehnis müsste ein breiterer
Raum eingerichtet werden. Der
Kühler fiel noch zweimal in den
Ventilator, allerdings ohne solche
gravierenden Folgen, der
Ölfilterriss wiederholte sich
zwischen Weihnachten und
Neujahr des vergangenen
Jahres, auf der Urwaldpiste zwischen Macas und Cuenca.
Der Kühler fehlt!
Hier ist er.
Siegfried
Trapp
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