Adam und Eva
Die zweite
Schöpfungsgeschichte
handelt mehr von der
Welt und den Menschen
in weniger idealistischer
Weise: Gott schafft (in
zwei Versionen) den
Menschen:
1. Mose 1,27: als
männlich und weiblich
(zakhar u-neqevah bara'
'otam') bzw. als
männlich-weiblich.
1. Mose 2,7–8/15–22:
Adam („Mensch“), den
ersten Menschen, aus
Erde („adama“) und gibt
ihm den Garten Eden als
Wohnsitz. Da Adam
einsam ist und unter
den Tieren keinen
Gefährten finden will,
schafft Gott aus einer Rippe Adams Eva (hebräisch: Chava), die erste Frau (in
älteren Texten ist Eva die zweite Frau Adams, die erste war Lilith). Die
Existenz dieser beiden Versionen zeigt die unterschiedlich dogmatischen
Quellen auf. Die Rebellion gegen Gott (christlich als Sündenfall bezeichnet),
bei dem Adam und Eva verbotenerweise vom „Baum der Erkenntnis von Gut
und Böse“ essen, führt zur Vertreibung aus dem Paradies, da Gott nicht
riskieren will, dass die beiden Menschen auch noch vom Baum des ewigen
Lebens, neben dem Baum der Erkenntnis, essen.
Gott formt den Menschen aus Erde des Ackerbodens. Das soll heißen, dass der
Mensch aus demselben Stoff erschaffen ist wie seine Umwelt. Und wie der
Wind den Staub von der Erde fegt, so ergeht es dem sterblichen Menschen.
„Denn Staub bist Du, und zum Staub musst du zurück.“ Er ist kein Gott, er hat
sich nicht selbst gemacht, er ist begrenzt. Alle Menschen entstammen der
Erde, jenseits aller Geschichte, Kasten, Rassen und Kultur.
Damit der Mensch zum Menschen wird, geschieht noch ein Zweites. Der
Grundstoff Erde, aus dem Gott den Menschen geformt hat, wird erst richtig
zum Menschen, indem ihm Gott seinen Atem, seinen Geist in die Nase bläst.
Gott tritt also in den Menschen – seine Schöpfung – hinein. In ihm berühren
sich Himmel und Erde.
Dieser von Gott aus Erde geschaffene Mensch, ausgestattet mit seinem Atem,
kann sich auch in einer freien Entscheidung gegen Gott stellen. Das wird mit
dem Begriff Sünde umschrieben. Der Mensch will mehr vom Leben, mehr
Freiheit, mehr Lust. Er entwickelt eine wahre Gier, setzt sich hinweg über die
gottgegebenen Gesetze der Natur, über jegliche vorgegebene Ordnung und
hält allein sich für das Maß aller Dinge. Der Sündenfallbericht ist eine epische
Geschichte, in die eine theologische Aussage eingekleidet wird.
Text-Quelle: Wikipedia
Siegfried
Trapp
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