Da der Abstecher nach Salzwedel nicht auf der originären Radroute liegt, suchte ich mir einen eigenen Weg über die Felder nach Wustrow, mehr oder weniger erfolgreich: Übler Querbetonplattenweg über Kilometer, mit einer Radfahrqualität wie buckliges Kopfsteinpflaster. Aber ich sah Singschwäne und wieder Fischadler.
Von dort dann ab, bei großer Hitze an einem Hochsommerspätaugusttag wie in den fünfziger Jahren, durch Landstriche Sachsen-Anhalts bei überwiegend kräftigem Seitenwind auf Landstraßen durch landwirtschaftlich geprägte Dörfer.
Schon nach 60 km mit nacktem Oberkörper war ich von der Sonne geschafft, und auch der Hintern, der doch eigentlich inzwischen stählern sein sollte, tat mir weh.
Ich suchte eine Pension und anschließend das einzige Restaurant mit Biergarten im Ort auf. Er wird von US-Amerikanern mittleren Alters betrieben, die mit deutlichem US-Akzent noch an der deutschen Sprache arbeiten. Was hat sie hierher geführt? Früher stationiert in der alliierten Kontrollstelle Helmstedt/Marienborn?
Die Nachfrage klärt auf: Sie kommen aus Alabama; ihr Opa, der die Gaststätte betrieben hatte, ist gestorben, und sie haben sich entschieden, die USA zu verlassen und seine Nachfolge mit Spareribs anzutreten.
Tag 11 (10) Zehnter Tag
Freitag, 26.08.2011, 18:00
Rest. Mady´s, Brome
Tageskilometer: 82 nach Fahrradtacho, 82 nach GPS (Gesamtkilometer: 872)
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