Tageskilometer: 92 nach Fahrradtacho, 97 nach GPS (Gesamtkilometer: 210); Fahrtzeit 9,5 Std.; auf dem Kopfsteinpflaster durchschnittlich 13 km/h, mit dem Gegenwind durchschnittlich 11 km/h.
Tag 3: Abfahrt kurz vor neun, als die Sonne sich für einen Moment blicken ließ; dann bezog sich der Himmel. Nach einer Stunde begann es leicht zu regnen, auf einer schlecht zu befahrenen etwa 15 km langen Kopfsteinpflasterallee, mit großen alten Bäumen. Der Regen wurde stärker, im Laufe des Tages waren mehrere Wechsel zwischen einfacher Regenjacke und großem Regenumhang sowie Regengamaschen notwendig.
Die Radwegausschilderung ist in diesem Abschnitt sehr lückenhaft, das GPS auf dem Mobiltelefon rettete mich einige Male.
Stralsund durchfuhr ich zügig, da ich es vor 2 oder 3 Jahren schon mit Bi. zwei Tage lang besucht hatte.
Im Laufe des Nachmittags steigert sich der Wind, Wind von West. Das ist leider meine Reiserichtung. Windstärke 5, die Böen 8, wie ein Wetteranschlag später im Hafen von Barth beschied. Eine schwarze Wolkenwand näherte sich rasch vom Meer her. Die stärksten Schauer wetterte ich unter einer großen Kastanie ab. Die letzten 20 km hatte ich abwechselnd Seiten- oder Gegenwind in Orkanstärke, einen ob des Sturms schiebenden Radfahrer überholte ich, im 1. von 27 Gängen fahrend. Der Radweg verlief auf dem Deich; als der Weg einspurig wurde, musste auch ich das Rad schieben, da die urplötzlich einsetzenden Böen das Gespann so zum Schwanken brachten, dass ein Sturz vom Deich unweigerlich die Folge gewesen wäre. Der Ferienort Barth war gut ausgebucht, ich habe hier kein Handynetz, und musste die Übernachtungsmöglichkeiten abfahren; durch den Sturm und Gegenwind völlig geplättet. Ich bezog notgedrungen ein nicht eben billiges Apartment über zwei Etagen in einem Hotel, das allerdings architektonisch sehr schön in den ehemaligen Getreidespeicher von Barth integriert ist. Heute morgen wechseln sich Sonne und Wolken ab, die in rascher Fahrt ostwärts ziehen. Ich muss aber nach Westen. Tag 4