Radlerisch erst die gute Nachricht: Es hat nicht geregnet. Ansonsten: Mäßiges Vergnügen bei Wind schräg von vorn und bei schlechtem Untergrund. Nach dem Grenzdenkmal Hessendamm fehlt jeglicher Wegweiser, und einige Kilometer vor Hornburg verliere ich das Gefühl für die Länge der Feldwege und Zuordnung der Dörfer links und rechts am Horizont zur Landkarte, und fahre hin und wieder zurück und wieder hin und starte auch zwei nutzlose Versuche zu queren, um wieder auf die richtige Route zu kommen; fünf Kilometer vergebliche Mühe bei starkem Gegenwind.
Endlich orientiert erreiche ich Hornberg, lasse mich von den plötzlich zahlreich einsetzenden Hinweistäfelchen „Radweg Grünes Band – EU – landwirtschaftlicher Verkehr hat Vorrang“ leiten, und zwar auf den Holzweg. Die Täfelchen führen mich auf Mountainbike-Schlammwegen über den höchsten Hügel der Umgebung, auf dem der gefühlt zwanzigste Wachturm steht. Der Bikelineführer hätte mich der Straße entlang geführt, was für einen europäischen Fernradwanderweg für Reisende mit Gepäck auch sinnvoll ist.
Also: 1. Welcher Lokalpatriot wollte die Leute mit dem Rad über den Hügel auf fast unbefahrbaren (zumindest nach den Regen der vorangegangenen Tage und Nächte) Wegen führen? 2. Warum weist der der Bikelineführer nicht auf diese Alternativroute hin bzw. warnt vor ihr?
Der nächste radwegtechnische Schwachsinn folge sofort bei Suderode: Ein inakzeptabler schmaler schlammiger Waldwanderweg führt nach zwei Fischteichen auf eine anschließende für Gepäcktransporteure böse Steigung , völlig überflüssig, da das Ganze auf einer mehr oder weniger parallel verlaufenden wenig befahrenen Landstraße zu bewältigen gewesen wäre.
Der Vormittag war kühl, der Nachmittag durchwachsen.
Tag 13 (12) Zwölfter Tag
Sonntag, 28.08.2011, 19:00
Gasthof Vogelmühle, Ilsenburg
Tageskilometer: 78 (Tacho), 83 (GPS)
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