© strapp 2010
Wer schön ist, hat es im Leben leichter. Das kann man ungerecht finden, sich darüber ärgern, aber nicht verleugnen. Attraktivität  verschafft Menschen schon früh Vorteile: Schöne Babys bekommen mehr Aufmerksamkeit, schöne Kinder die besseren Schulnoten. Das steigert das Selbstbewusstsein, macht Mut und schafft Überzeugungskraft. Effekt: Schöne Menschen finden später schneller einen Jobs, werden mehr wahrgenommen, steigen dadurch leichter auf und verdienen auch mehr. Genauer gesagt: bis zu 13 Prozent mehr. Das jedenfalls behauptet die britische Soziologin Catherine Hakim von der London School of Economics und spricht dabei auch von „erotischem Kapital“. Gemeint ist also nicht nur schlichte Schönheit, sondern regelrechter Sexappeal – eine Mischung aus sexueller und sozialer Attraktivität. Was sie genau darunter versteht, ist allerdings so griffig wie Pudding. Zumal das Schönheitsideal von Kontinent zu Kontinent variiert. Allerdings sei, wie Hakim schreibt, sexuelle Anziehung auch nichts statisches, vielmehr lebe sie „von den Bewegungen eines Menschen, von seinem Verhalten, seiner Stimme.“ Hinzu kämen Charme, Anmut, ein einnehmendes Wesen, Humor, die Gabe Sympathien zu wecken – kurz: das gewisse Etwas. Weil das insgesamt aber selten – oder in der Sprache der Ökonomie ein knappes Gut – ist, sei es entsprechend wertvoll. Gleichzeitig sprich die Soziologin hierbei von einem Schönheitsbonus der Frauen – denn sie würden intensiver an ihrer sexuellen Ausstrahlung arbeiten als Männer. Make-up, Frisur, Kleidung, Schmuck, Accessoires, Parfüm – all das könne sozialen Status ebenso ausdrücken und erhöhen wie die erotische Wirkung. Entsprechend hätten gut aussehende Frauen auch im Top-Management gute Chancen zu reüssieren. Jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Denn allzu offensiv zur Schau gestellte Weiblichkeit oder gar Sexualität wirke negativ und werde meist wieder mit geringerer Intelligenz und Unseriosität assoziiert.  Bei all den Gedanken über erotisches Kapital noch eine gute Nachricht für alle, denen die Natur nicht ganz so gut mitgespielt hat: Als einmal Wissenschaftler der Universität des Saarlandes Experimente in Sachen Attraktivität machten, erhielten die Schönen zwar in Sachen Intellekt, Offenheit und Selbstbewusstsein durchweg Bestnoten. Keineswegs aber schnitten sie besser ab bei Attributen wie gewissenhaft, ausgeglichen oder verträglich. So ist denn auch für den Wuppertaler Attraktivitätsforscher Manfred Hassebrauck der Schönheitsbonus kein Automatismus: Ob jemand als gut aussehend empfunden wird, hänge nur zu 30 Prozent von dessen objektiver Schönheit ab. Rund 20 Prozent machen die individuellen Ansprüche des Beurteilenden aus und 50 Prozent dessen persönliche Vorlieben Text-Quelle: www.karrierebibel.de
Siegfried Trapp
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Wer schön ist, hat es im Leben leichter. Das kann man ungerecht finden, sich darüber ärgern, aber nicht verleugnen. Attraktivität  verschafft Menschen schon früh Vorteile: Schöne Babys bekommen mehr Aufmerksamkeit, schöne Kinder die besseren Schulnoten. Das steigert das Selbstbewusstsein, macht Mut und schafft Überzeugungskraft. Effekt: Schöne Menschen finden später schneller einen Jobs, werden mehr wahrgenommen, steigen dadurch leichter auf und verdienen auch mehr. Genauer gesagt: bis zu 13 Prozent mehr. Das jedenfalls behauptet die britische Soziologin Catherine Hakim von der London School of Economics und spricht dabei auch von „erotischem Kapital“. Gemeint ist also nicht nur schlichte Schönheit, sondern regelrechter Sexappeal – eine Mischung aus sexueller und sozialer Attraktivität. Was sie genau darunter versteht, ist allerdings so griffig wie Pudding. Zumal das Schönheitsideal von Kontinent zu Kontinent variiert. Allerdings sei, wie Hakim schreibt, sexuelle Anziehung auch nichts statisches, vielmehr lebe sie „von den Bewegungen eines Menschen, von seinem Verhalten, seiner Stimme.“ Hinzu kämen Charme, Anmut, ein einnehmendes Wesen, Humor, die Gabe Sympathien zu wecken – kurz: das gewisse Etwas. Weil das insgesamt aber selten – oder in der Sprache der Ökonomie ein knappes Gut – ist, sei es entsprechend wertvoll. Gleichzeitig sprich die Soziologin hierbei von einem Schönheitsbonus der Frauen – denn sie würden intensiver an ihrer sexuellen Ausstrahlung arbeiten als Männer. Make-up, Frisur, Kleidung, Schmuck, Accessoires, Parfüm – all das könne sozialen Status ebenso ausdrücken und erhöhen wie die erotische Wirkung. Entsprechend hätten gut aussehende Frauen auch im Top- Management gute Chancen zu reüssieren. Jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Denn allzu offensiv zur Schau gestellte Weiblichkeit oder gar Sexualität wirke negativ und werde meist wieder mit geringerer Intelligenz und Unseriosität assoziiert.  Bei all den Gedanken über erotisches Kapital noch eine gute Nachricht für alle, denen die Natur nicht ganz so gut mitgespielt hat: Als einmal Wissenschaftler der Universität des Saarlandes Experimente in Sachen Attraktivität machten, erhielten die Schönen zwar in Sachen Intellekt, Offenheit und Selbstbewusstsein durchweg Bestnoten. Keineswegs aber schnitten sie besser ab bei Attributen wie gewissenhaft, ausgeglichen oder verträglich. So ist denn auch für den Wuppertaler Attraktivitätsforscher Manfred Hassebrauck der Schönheitsbonus kein Automatismus: Ob jemand als gut aussehend empfunden wird, hänge nur zu 30 Prozent von dessen objektiver Schönheit ab. Rund 20 Prozent machen die individuellen Ansprüche des Beurteilenden aus und 50 Prozent dessen persönliche Vorlieben Text-Quelle: www.karrierebibel.de
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