Wer schön ist, hat es im Leben leichter. Das
kann man ungerecht finden, sich darüber
ärgern, aber nicht verleugnen. Attraktivität
verschafft Menschen schon früh Vorteile:
Schöne Babys bekommen mehr
Aufmerksamkeit, schöne Kinder die
besseren Schulnoten. Das steigert das
Selbstbewusstsein, macht Mut und schafft
Überzeugungskraft. Effekt: Schöne
Menschen finden später schneller einen
Jobs, werden mehr wahrgenommen, steigen
dadurch leichter auf und verdienen auch
mehr. Genauer gesagt: bis zu 13 Prozent
mehr.
Das jedenfalls behauptet die britische Soziologin Catherine Hakim von der London School
of Economics und spricht dabei auch von „erotischem Kapital“. Gemeint ist also nicht
nur schlichte Schönheit, sondern regelrechter Sexappeal – eine Mischung aus sexueller
und sozialer Attraktivität.
Was sie genau darunter versteht, ist allerdings so griffig wie Pudding. Zumal das
Schönheitsideal von Kontinent zu Kontinent variiert. Allerdings sei, wie Hakim schreibt,
sexuelle Anziehung auch nichts statisches, vielmehr lebe sie „von den Bewegungen eines
Menschen, von seinem Verhalten, seiner Stimme.“ Hinzu kämen Charme, Anmut, ein
einnehmendes Wesen, Humor, die Gabe Sympathien zu wecken – kurz: das gewisse
Etwas. Weil das insgesamt aber selten – oder in der Sprache der Ökonomie ein knappes
Gut – ist, sei es entsprechend wertvoll.
Gleichzeitig sprich die Soziologin hierbei von einem Schönheitsbonus der Frauen – denn
sie würden intensiver an ihrer sexuellen Ausstrahlung arbeiten als Männer. Make-up,
Frisur, Kleidung, Schmuck, Accessoires, Parfüm – all das könne sozialen Status ebenso
ausdrücken und erhöhen wie die erotische Wirkung. Entsprechend hätten gut aussehende
Frauen auch im Top-Management gute Chancen zu reüssieren.
Jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Denn allzu offensiv zur Schau gestellte
Weiblichkeit oder gar Sexualität wirke negativ und werde meist wieder mit geringerer
Intelligenz und Unseriosität assoziiert.
Bei all den Gedanken über erotisches Kapital noch eine gute Nachricht für alle, denen
die Natur nicht ganz so gut mitgespielt hat: Als einmal Wissenschaftler der Universität
des Saarlandes Experimente in Sachen Attraktivität machten, erhielten die Schönen zwar
in Sachen Intellekt, Offenheit und Selbstbewusstsein durchweg Bestnoten. Keineswegs
aber schnitten sie besser ab bei Attributen wie gewissenhaft, ausgeglichen oder
verträglich. So ist denn auch für den Wuppertaler Attraktivitätsforscher Manfred
Hassebrauck der Schönheitsbonus kein Automatismus: Ob jemand als gut aussehend
empfunden wird, hänge nur zu 30 Prozent von dessen objektiver Schönheit ab. Rund 20
Prozent machen die individuellen Ansprüche des Beurteilenden aus und 50 Prozent
dessen persönliche Vorlieben
Text-Quelle: www.karrierebibel.de
Siegfried
Trapp
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