Die Chladnischen Klangfiguren
Siegfried
Trapp
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Ein altehrwürdiges Resonanz-Experiment in neuem Glanz: die Chladnischen
Klangfiguren. Eine Metallplatte, ein Lautsprecher verbunden mit einem
Frequenzgenerator und ein bisschen Salz: Das sind die Zutaten für das Video des
Künstlers „Brusspup“, der seine Werke unter dem Motto „Illusions and Science“ auf
„Youtube“ präsentiert. Was Brusspup hier auf elegante Weise zeigt, ist ein klassisches
Experiment, das auf den deutschen Physiker Ernst Florens Friedrich Chladni zurückgeht.
1787 beschrieb er es in seinem Werk „Entdeckungen über die Theorie des Klanges“.
Die Chladnischen Klangfiguren entstehen, wenn eine mit Sand oder Salz bestreute dünne
Platte in Schwingung versetzt wird. Durch ihre Eigenresonanz bilden sich auf der
Oberfläche der Platte Bereiche unterschiedlicher Schwingungsintensität aus. Die
Körnchen werden von den vibrierenden Partien der Platte regelrecht weggeschleudert
und wandern dadurch zu den Stellen, an denen keine oder schwächere Schwingung
vorliegt. Auf diese Weise entstehen die Muster. Wenn man die an die Platte angelegte
Tonfrequenz variiert, verändert sich auch die Verteilung dieser Ruhebereiche auf der
Platte und damit auch das „Kaleidoskop aus Salz“.
Nach der Veröffentlichung seines Werkes waren die Menschen von den Mustern
Chladnis so fasziniert, dass er seinen Lebensunterhalt mit dem Auftreten als Lehrer und
Referent verdienen konnte. Statt einem Lautsprecher und Frequenzgenerator benutzte
Chladni damals einen Geigenbogen oder eine schwingenden Stimmgabel, um die
Metallplatten in Schwingung zu versetzen. Er präsentierte das Experiment sogar einmal
Kaiser Napoleon. Der sagte dazu: „Dieser Mann lässt die Töne sehen.“ Was Napoleon
damals erfreute, fasziniert Menschen offenbar bis heute, wie das Video von Brusspup
dokumentiert.
Die Chladnischen Klangfiguren werden auch heute übrigens noch im
Musikinstrumentenbau angewendet, um Klangeigenschaften zu testen. Dabei werden
beispielsweise die bestreuten Decken von Gitarren oder Geigen von einem Lautsprecher,
der mit einem Ton-Generator verbunden ist, angeregt. Die Formen der Chladnischen
Klangfiguren können die Instrumentenbauer dann nutzen, um ein optimales
Schwingungsverhalten der Instrumente zu erreichen.
Quelle: brusspup, YouTube
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