Die Goldmine befindet sich einige Dutzende Kilometer entfernt von Guanay, einem 4000-Einwohnerort, der nordöstlich des Titicaca-Sees am Ostrand der Anden-Gebirgskette der Cordillera Real im Tiefland des Río Beni  liegt, einem der wichtigen Flüsse des Amazonas-Tieflandes. Die mittlere Durchschnittstemperatur der Region liegt bei etwa 26°C, der Jahresnieder- schlag beträgt etwa 1600 mm. Die Region weist keinen ausgeprägten Temperaturverlauf auf, die Monatsdurchschnittstemperaturen schwanken nur unwesentlich zwischen 23 °C im Juni und Juli und 27 °C von November bis Januar, und auch die Tages- und Nachttemperaturen weisen nur geringe Schwankungen auf. In der Umgebung von Guanay leben im gleichnamigen Verwaltungsbezirk auf einer Fläche von 6700 km² etwa 7400 Einwohner; die Bevölkerungsdichte beträgt also etwa ein Einwohner pro Quadratkilometer. Das Gold wird durch Auswaschen gewonnen. Dabei wird goldhaltiger Sand mit Wasser aufgeschlämmt. Da Gold schwerer ist als der umgebende Sand, setzt sich das Gold schneller am Boden ab und kann so abgetrennt werden. Das Gold wird aus Flussablagerungen gewonnen. Dazu wird dem Fluss mit Baggern ein neues Bett aufgezwungen, der Fluss wird also auf einer Länge von mehreren Hundert Metern umgeleitet, und dann wird das trocken gelaufene Sediment des alten Flussbetts mit Wasser über eine Rampe gespült. Eine Woche lang begleitete ich Edgar K. bei seiner Arbeit und seinem Leben dort, das der gebürtige Bolivianer mit deutschen Wurzeln über alles liebt, und wo er sich wohler fühlt als in La Paz oder in Berlin.  Um das schwere  Baumaschinengerät für die Erdbewegungen zum Fluss zu schaffen musste die sehr enge „Todesstrecke“ La Paz - Caranavi überwunden werden (der Lastwagen zu Beginn des Bilderfilms hat es auf dieser Strecke nicht geschafft, der Fahrer und sein kleiner Sohn darin hatten nicht überlebt, wie uns berichtet wurde), wobei für diese lediglich 65 km lange Wegstrecke mehrere Tage notwendig waren. Für die allerletzten Kilometer zum Standort am Fluss musste erst noch in Eigenregie eine provisorische Straße, über Hügel und Täler, gebaut werden. Für die Schürfrechte gibt es zwar eine offizielle Erlaubnis der Regierung in La Paz; diese ist aber weit, so dass ein Gutteil der Arbeit darin besteht, den lokalen Autoritäten zu huldigen. In einer anderen Mine wurde Edgar von den eigenen Arbeitern überfallen, die ihn mehrere Tage gefangen hielten, und Gold im Wert von 100 000 USD mitnahmen. Am Freitagnachmittag, nach dem offiziellen Arbeitsende, durften die Arbeiter auf eigene Rechnung Gold mit Pumpe und Schlauch waschen: Ein starker Anreiz. Umweltschädliche Quecksilberamalgam- oder Cyanidlaugenverfahren wurden in dieser Mine übrigens nicht verwendet. Die Wochenausbeute, etwa 2.5 kg, kam in ein leeres Plastikhonigglas und wurde mit Tesa zugeklebt. Die Rückfahrt erfolgt aus Sicherheitsgründen stets auf verschiedenen Routen; als ich dort war zum Teil auf einem Kanu im Fluss. Ich trug die Sporttasche mit dem Gold. Es war ein eigenartiger Kitzel, mich beim Wechsel vom Boot auf das Auto einfach mal 20 Meter von der Sporttasche wegzubewegen und die Tasche irgendwo allein  stehen zu lassen. Mit Gold im Wert von etwa 80 000 USD darin.
Bilderfilm Guanay/Bolivia
Siegfried Trapp
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 Die Goldmine befindet sich einige Dutzende Kilometer entfernt von Guanay, einem 4000-Einwohnerort, der nordöstlich des Titicaca-Sees am Ostrand der Anden-Gebirgskette der Cordillera Real im Tiefland des Río Beni liegt, einem der wichtigen Flüsse des Amazonas-Tieflandes. Die mittlere Durchschnittstemperatur der Region liegt bei etwa 26°C, der Jahresnieder-schlag beträgt etwa 1600 mm. Die Region weist keinen ausgeprägten Temperaturverlauf auf, die Monatsdurchschnittstemperaturen schwanken nur unwesentlich zwischen 23 °C im Juni und Juli und 27 °C von November bis Januar, und auch die Tages- und Nachttemperaturen weisen nur geringe Schwankungen auf. In der Umgebung von Guanay leben im gleichnamigen Verwaltungsbezirk auf einer Fläche von 6700 km² etwa 7400 Einwohner; die Bevölkerungsdichte beträgt also etwa ein Einwohner pro Quadratkilometer. Das Gold wird durch Auswaschen gewonnen. Dabei wird goldhaltiger Sand mit Wasser aufgeschlämmt. Da Gold schwerer ist als der umgebende Sand, setzt sich das Gold schneller am Boden ab und kann so abgetrennt werden. Das Gold wird aus Flussablagerungen gewonnen. Dazu wird dem Fluss mit Baggern ein neues Bett aufgezwungen, der Fluss wird also auf einer Länge von mehreren Hundert Metern umgeleitet, und dann wird das trocken gelaufene Sediment des alten Flussbetts mit Wasser über eine Rampe gespült. Eine Woche lang begleitete ich Edgar K. bei seiner Arbeit und seinem Leben dort, das der gebürtige Bolivianer mit deutschen Wurzeln über alles liebt, und wo er sich wohler fühlt als in La Paz oder in Berlin.  Um das schwere  Baumaschinengerät für die Erdbewegungen zum Fluss zu schaffen musste die sehr enge Todesstrecke“ La Paz - Caranavi überwunden werden (der Lastwagen zu Beginn des Bilderfilms hat es auf dieser Strecke nicht geschafft, der Fahrer und sein kleiner Sohn darin hatten nicht überlebt, wie uns berichtet wurde), wobei für diese lediglich 65 km lange Wegstrecke mehrere Tage notwendig waren. Für die allerletzten Kilometer zum Standort am Fluss musste erst noch in Eigenregie eine provisorische Straße, über Hügel und Täler, gebaut werden. Für die Schürfrechte gibt es zwar eine offizielle Erlaubnis der Regierung in La Paz; diese ist aber weit, so dass ein Gutteil der Arbeit darin besteht, den lokalen Autoritäten zu huldigen. In einer anderen Mine wurde Edgar von den eigenen Arbeitern überfallen, die ihn mehrere Tage gefangen hielten, und Gold im Wert von 100 000 USD mitnahmen. Am Freitagnachmittag, nach dem offiziellen Arbeitsende, durften die Arbeiter auf eigene Rechnung Gold mit Pumpe und Schlauch waschen: Ein starker Anreiz. Umweltschädliche Quecksilberamalgam- oder Cyanidlaugenverfahren wurden in dieser Mine übrigens nicht verwendet. Die Wochenausbeute, etwa 2.5 kg, kam in ein leeres Plastikhonigglas und wurde mit Tesa zugeklebt. Die Rückfahrt erfolgt aus Sicherheitsgründen stets auf verschiedenen Routen; als ich dort war zum Teil auf einem Kanu im Fluss. Ich trug die Sporttasche mit dem Gold. Es war ein eigenartiger Kitzel, mich beim Wechsel vom Boot auf das Auto einfach mal 20 Meter von der Sporttasche wegzubewegen und die Tasche irgendwo allein  stehen zu lassen. Mit Gold im Wert von etwa 80 000 USD darin.
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