Siegfried
Trapp
Willkommen
Bienvenido
Welcome
Global Assessment Report on
Biodiversity and Ecosystem Services
Der Global Assessment Report on Biodiversity and Ecosystem Services, informell
auch Globaler Bericht des Weltbiodiversitätsrats, ist ein im Mai 2019 von der siebten
Vollversammlung des Weltrats für Biologische Vielfalt verabschiedeter Bericht zum
globalen Zustand der Biodiversität. Analog zum 2014 veröffentlichten Klimabericht des
Intergovernmental Panel on Climate Change soll der Bericht eine wissenschaftliche
Entscheidungsgrundlage für die Akteure in Politik und Gesellschaft sein.
Kernaussagen
40 Prozent der Amphibien, fast ein Drittel der riffbildenden Korallen und mehr als
ein Drittel der Meeressäuger sind vom Aussterben bedroht. Unsicherheit besteht
bei den Insekten, es lässt sich keine Zahl der bedrohten Arten nennen, obwohl das
wichtig wäre. Schätzungen gehen für diese Klasse von zehn Prozent bedrohter
Arten aus. Seit dem 16. Jahrhundert sind mindestens 680 Arten der Wirbeltiere
ausgestorben. Bis 2016 waren unter den Säugetieren mehr als neun Prozent der
Nutztierrassen ausgestorben, weitere 1000 Rassen sind vom Aussterben bedroht.
Bei den Pflanzen sind mehr als 60 Prozent der Palmfarne und ein Drittel der
Koniferen vom Aussterben bedroht. Für mehr als 500.000 Arten prägten die
Autoren den Begriff dead species walking (deutsch in etwa: Todgeweihte Art auf
ihrem letzten Gang, angelehnt an das US-amerikanische Filmdrama Dead Man
Walking) für Arten, die noch nicht ausgestorben sind, die aber aufgrund der
Veränderungen oder der Verkleinerung ihrer Lebensräume langfristig keine
Überlebenschance haben.
Die Bedrohung der Artenvielfalt ist nach Ansicht der Autoren des Berichts ohne
Zweifel durch Menschen verursacht. Dabei ist der menschliche Flächenbedarf,
durch den anderen Arten der Lebensraum entzogen wird, die Hauptursache. In
den vergangenen 50 Jahren hat sich der Flächenverlust dramatisch beschleunigt.
Für die Landwirtschaft wurden zum Beispiel Wälder gerodet, um Rinderweiden in
Südamerika und Plantagen für Ölpalmen in Südostasien anzulegen. Hinzu kommt
der Flächenbedarf für menschliche Siedlungen, der sich seit 1992 weltweit
verdoppelt hat.
Die Überfischung ist der Hauptgrund für den Artenschwund in den Ozeanen. Die
von Menschen befischten Meeresregionen nehmen zu und es wird in immer
größeren Tiefen gefischt. Eine Vielzahl von Arten wird schneller gefangen als sie
sich vermehren können. 2015 war ein Drittel der nutzbaren Fischarten überfischt,
besonders betroffen sind Aale, der Granatbarsch, Dornhaie und alle anderen
Haiarten und Rochen.
Weitere Aussagen:
85 Prozent der Feuchtgebiete sind zerstört
Der Bestand der Korallenriffe hat sich seit dem 19. Jahrhundert um die Hälfte
reduziert
Zwischen 1980 und dem Jahr 2000 wurden 100 Millionen Hektar tropischer
Regenwald abgeholzt – weitere 32 Millionen Hektar zwischen 2010 und 2015
23 Prozent der Landfläche des Planeten sind ökologisch heruntergewirtschaftet
und können nicht mehr genutzt werden
Der Verlust von Bestäuberinsekten bedroht Nahrungsmittelproduktion im Wert von
235 bis 577 Milliarden Dollar pro Jahr
300–400 Millionen Tonnen Müll landen jährlich in den Gewässern der Erde. Der
Zustand der Gewässer hat sich seit der Industrialisierung um ca. 60 % verändert.
Seit Beginn der Industrialisierung hat die Menschheit 75 % der bestehenden
Landflächen verändert.
Durch die Zerstörung von Küstengebieten wie Mangrovenwäldern ist die
Lebensgrundlage von bis zu 300 Millionen Menschen gefährdet
Rückgang der globalen Biomasse der wild lebenden Säugetiere um 82 %. Nun
kommen 96 % der Säugetierbiomasse von Menschen und ihren Nutztieren
Der Artenschwund verläuft in der Gegenwart bis zu hundertmal schneller als im
Durchschnitt während der letzten zehn Millionen Jahre (Känozoikum, Erdneuzeit)
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Global_Assessment_Report_on_Biodiversity_and_Ecosystem_Services