Der Aufwand, den man mit dem Bild und
dem Entwurf von sich treibt, die Leidenschaft
und die Zeit, die investiert werden, sind schon auffallend. Ich denke, dass sich da
etwas staut, das ebenso gut der Weltveränderung zugutekommen könnte. Aber die
Welt wirkt so schwierig und so komplex und scheint auch von selber zu laufen — da
ist die Beschäftigung mit sich selbst ein bequemer Ausweg. In den späten
1960erJahren war das ganz anders: Da war mein Authentischsein eigentlich nur vor
dem Hintergrund möglich, dass die Welt eine andere wird. Ich konnte in dieser als
falsch betrachteten Welt gar kein Richtiger sein. Also musste ich mich mit anderen
zusammentun, um gemeinsam das große Ganze zu verändern, damit man überhaupt
dieses Ideal — sei du! — erreichen konnte. Wenn ich aber nicht mehr daran glaube, dass
ich die falsche Welt zum Besseren ändern kann, dann fliegen diese Energien in mein
Projekt der Selbstveränderung. Hier bin ich, hier ist mein Entwurf, hier ist mein Fake.
Siegfried
Trapp
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